Der erste Schwarm

Am letzten Dienstag war es soweit: Der erste Schwarm musste gefangen werden.

Der Schwarm war ziemlich groß und hing in ca. 3m Höhe auf einem Kirschbaum. Um die Sache noch komplizierter zu machen hat der Schwarm sich um einen Ast „gewickelt“ der gute 10cm Durchmesser hatte. Demzufolge konnte man den Schwarm nicht einfach von einem Ast abschütteln.

Bei meinem ersten Versuch habe ich einige Anfängerfehler gemacht:

  1. Zunächst habe ich die Bienen zu wenig gewässert. Ich habe die ersten Bienen in einen Schwarmfangsack abgekehrt und die darunterliegenden Bienen konnten sofort auffliegen, da diese noch nicht nass waren. Man sollte wirklich wässern bis der Schwarm gut tropft und nicht beim ersten Wassertropfen aufhören. Wie lange und viel man sprüht hängt natürlich auch von der Schwarmgröße ab, aber zumindest sollten alle Bienen nass sein.
  2. Ebenfalls habe ich die Astschere nicht mit auf die Leiter genommen und habe mir die störenden Äste nicht weggeschnitten. Es erleichtert das arbeiten ungemein und man kommt auch besser an alle Bienen dran, gerade wenn der Schwarm nicht nur in einer einzigen Traube hängt.
  3. Der Abkehrbesen hat leider nicht wirklich viel geholfen. Der Besen war zu weich um die Bienen vom Ast zu lösen und aus der Traube zu bekommen. Am Ende  habe ich die Traube vorsichtig mit meinen Händen gekappt. Der Abkehrbesen war ohnehin nicht gut. Hier habe ich einen Besen mit Braunen borsten gekauft. Das geht gar nicht. Die Bienen denken natürlich das wäre ein Bär der Gefahr darstellt…

Beim ersten Versuch haben wir trotzdem einige Bienen in der Schwarmfangkiste gehabt, aber nach gut einer Stunde waren wieder fast alle Bienen in der Traube auf dem Baum. Der zweite Versuch war dann mehr von Erfolg gekrönt. Wir haben es geschafft noch mehr Bienen einzufangen und haben dieses mal scheinbar auch die Königin dabei gehabt. Nach ca. einer halben Stunde waren gut 95% der Bienen in der Schwarmfangkiste.

Nachteilig an der Schwarmfangkiste war das Gitter. Nicht alle Bienen haben zielsicher den Eingang gefunden und sind auf dem Gitter verharrt und haben den Stockduft verteilt. Später habe ich die Bienen abgekehrt und ein Tuch über das Gitter gelegt. Die Bienen haben den Eingang dann zielsicherer gefunden.

Der Schwarm wurde direkt nach dem Fang einlogiert. Hier gab es auch wieder den ein oder anderen Anfängerfehler. Beim einlogieren ist die Arbeitsvorbereitung das A und O. Alle benötigten Teile sollten unmittelbar parat liegen. Bei der Einraumbeute ist es so dass man sehr viel Platz hat und sobald man die Bienen in der Beute eingeschlagen hat, sind diese innerhalb von Sekunden an allen Wänden hochgeklettert. Vor dem einlogieren bietet es sich also an die Bienen nochmal gründlich mit Wasser zu besprühen. Ebenfalls bietet es sich an den Raum in der Beute zunächst zu begrenzen. Ich habe hierzu ein Bienendichtes Absperrgitter gebaut, welches ich zunächst nicht eingesetzt hatte. Indem man den Raum zunächst begrenzt sorgt man auch dafür dass das Brutnest zunächst vorne angelegt wird und die Bienen an die ihnen zur Verfügung gestellten Rähmchen den Bau aufnehmen. Hätte man dieses Trennschied nicht, müsste man von Anfang die Beute mit Rähmchen komplett belegen, damit kein Wildbau entsteht. Es darf also kein freier Raum in der Beute sein, da sich der Schwarm sonst dort niederlässt. Mir ist das leider passiert, doch ich habe den Fehler gleich am selben Abend korrigiert.

In Fluglochnähe habe ich ca. 4 Rähmchen mit Mittelwänden gehängt. Diese waren nach ca. 4 Tagen ausgebaut. Ebenso haben die Bienen schon große Waben mit Naturbau angelegt. Ein Absperrgitter für die Königin habe ich noch nicht eingehängt, da diese bei der letzten Kontrolle in die hinteren Rähmchen entkommen ist.

 

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